In der geografischen Mitte Rumäniens gelegen ist Hermannstadt (Sibiu) das Zentrum der deutschen Besiedelung des Landes im 12. Jahrhundert. Und so ist die Stadt – auch nach der Rücksiedlung der meisten Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben zurück nach Deutschland seit den 1970-er Jahren – noch immer stark von der jahrhundertelangen Geschichte geprägt.
Dem zu weiteren Details interessierten Leser empfehlen wir die Lektüre der Information zu den (Spät-) Aussiedlern aus Rumänien der Bundeszentrale für politische Bildung. Weiterhin an dieser Stelle ein Link zu dem mittlerweile verstorbenen Anwalt Heinz Günther Hüsch, der den größten Freikauf von Menschen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland leitete. Uns hat das alles sehr berührt und beeindruckt.
Im heutigen Sibiu leben knapp 150.000 Einwohner, es gibt einiges an Industrie, die mit großen Investitionen aus Österreich und Deutschland angesiedelt wurde und so geht es den Menschen der Region recht gut.
Unser ursprünglicher Plan, einen Tag in Sibiu zu verbringen, die Stadt anzuschauen und dann weiter zu fahren änderte sich in dem Moment, in dem wir sahen, welche Großveranstaltung in der Stadt ist: Das nach 2017 zum 2. mal veranstaltete ‚Große Sachsentreffen‘ fand vom 2. – 4. August 2024 statt und wir waren ungeplant plötzlich mitten drin.
Im Zentrum der Stadt steht eine große Bühne, Gastronomie und Verkaufsstände für traditionelle Bekleidung, Keramik und Kulinarisches sind aufgebaut. Die Straßen und Restaurants sind gut gefüllt mit Menschen, die sich freuen, in Hermannstadt zu sein, immer wieder kommt es zu freudigen Begrüßungen und Umarmungen, wenn sich Leute begegnen.
Ein wahrlich großartiges Treffen der noch hier lebenden und der zurück nach Deutschland gesiedelten Siebenbürger Sachsen!
Nach einem ersten Abend in Hermannstadt begann der Sonntag mit dem Umzug der Siebenbürger Sachsen.










Es war beeindruckend, die vielen mit ihrer Heimat verbundenen Menschen zu sehen, die freudig ihre traditionelle Kleidung tragen.
Im Anschluss bummelten wir durch die Stadt.











Und last but not leaset – besuchten wir die große Evangelische Kirche der Stadt. Die heutige Gemeinde von Hermannstadt besteht aus nur noch 750 Siebenbürger Sachsen – zu den Sonntagsgottesdiensten kommen aber immer noch etwa einhundert Gemeindeglieder. Das ist im Vergleich mit Deutschland ein sehr guter Besuch.














Nach einem weiteren Tag in Sibiu gab es noch einen Höhepunkt zum Abschluss des Sachsentreffens: Peter Maffay – in Brasov (Kronstadt) geboren – gab ein Konzert – bei freiem Eintritt.
Unser Aufenthalt in Hermannstadt war länger als geplant – doch es war genau richtig.